Foto: Wollgras, Lokale Aktion NWOE

Die Bedeutung der Moore für den Klimaschutz

Moore bieten vielen spezialisierten Pflanzen- und Tierarten wertvolle und einzigartige Lebensräume. Diese Lebensräume sind für uns Menschen nicht nur schön anzusehen und zu erleben, sondern nehmen einen wichtigen Platz beim weltweiten Klimaschutz ein. Intakte Moore erfüllen eine Vielzahl an Ökosystemleistungen, die vor allem in der heutigen Zeit mehr an Bedeutung und Wichtigkeit einnehmen. Weltweit nehmen Moore lediglich 3% der Landflächen ein, haben aber trotz dieses geringen Anteils einen enormen Einfluss als Kohlenstoffdioxid-Senken: sie binden etwa die doppelte Menge an CO2 wie alle Wälder weltweit in ihrer Biomasse. Die Waldfläche weltweit dagegen macht ca. 31 Prozent aus! In Deutschland ist die Moorfläche von ursprünglich 5% auf nur noch 3,6% zurück gegangen. Intakte und klimaschützende Moore nehmen lediglich 1% ein.

Foto: Großes Moor bei Dätgen, NWOE

Der Nutzen der Moore für uns Menschen

Durch die Ablagerung von Pflanzenresten am Grund der Moore wird das Kohlenstoffdioxid dieser Biomasse langfristig in Form von Torf gebunden, weshalb sie auch als CO2-Senken bezeichnet werden. Dabei werden auch Nähr- und Schadstoffe wie Stickstoff- und Phosphorverbindungen sowie Spurenelemente wie Blei, Kupfer und Mangan werden eingelagert. Durch weitreichende Wassereinzugsgebiete der Moore leisten diese einen wichtigen Beitrag zur Filterung des Wassers und verbessern somit die Wasserqualität auch unseres Trinkwassers. Ohne die Filterwirkung der Moore wäre das Grundwasser sowie die Seen, Flüsse und Bäche noch stärker mit Nähr- und Schadstoffen belastet.

Die Quellfähigkeit von naturnahen Mooren ist besonders bei Starkregenereignissen und Trockenperioden eine besonders wichtige Ökosystemleistung. Die Moorvegetation ist in der Lage aufzuschwimmen, wodurch eine hohe Menge an Wasser im Ökosystem selbst gespeichert werden kann. Dabei wirkt das Torfmoos wie ein Schwamm und bindet das Wasser. Das überschüssige Wasser wird nur sehr langsam über mehrere Tage hinweg abgegeben. Diese Wasserspeicherkapazität wirkt sich auch positiv auf die umliegenden Tier- und Pflanzenarten aus. Zum einen werden diese vor einem Wasserüberschuss verschont, zum anderen werden sie auch in Trockenphasen noch mit Wasser aus dem Moor versorgt und können somit auch diese Extreme besser überstehen. Durch den Wasserkörper der Moore wird nicht nur der Wasserhaushalt der Landschaft reguliert, sondern auch Extremtemperaturen werden gedämpft. Durch die Verdunstung des Wassers wirkt das Moor kühlend auf die umliegende Atmosphäre, was besonders an warmen und trockenen Tagen zu spüren ist. Nicht nur das ist für viele Erholungssuchende ein Grund für einen Moorbesuch. Durch die geringen Störeinwirkungen durch Nutzung oder Verkehr wird die Ruhe in Mooren sehr geschätzt.

Die Folgen der Bewirtschaftung von Moorflächen

Um die Moorflächen für die Landwirtschaft nutzbar zu machen, wurden diese entwässert, indem Drainagen angelegt wurden. Durch die Veränderung des Wasserhaushalts folgte zwangsläufig der Verlust der charakteristischen Biodiversität, eine Veränderung des Stoffhaushaltes sowie der Bodenstruktur. Indem Luft in den Moorkörper gelangt, wird der Torf mineralisiert. Dadurch entweichen große Mengen an Kohlenstoffdioxid aber auch Lachgas, das 25 mal klimaschädlicher ist. Die Folge ist, dass zum einen kein CO2 mehr in den Mooren gespeichert werden kann und zum anderen CO2 sowie Lachgas zusätzlich in die Atmosphäre entweichen, also eine enorme negative Auswirkung eines Ökosystems, dass im natürlichen und intakten Zustand eine starke positive Wirkung für den Klimaschutz hat.

Foto: Sonnentau (Drosera), NWOE

Die Renaturierung von Mooren

Um ein entwässertes Moor wieder zu einem intakten Ökosystem zu verhelfen, sind verhältnismäßig wenig Kosten und Aufwand nötig. Wie eine Wiedervernässung eines für den Torfabbau genutzten Moores durchgeführt werden kann, wird im folgenden Beitrag auf unserer Homepage am Beispiel des Großen Moores bei Dätgen beschrieben:

Restitution des Großen Moores bei Dätgen