Der Klappertopf ist eine kleine Pflanze mit großer Wirkung. Er schafft Platz für eine Blumenvielfalt.

Gelbe Blüten am Straßenrand – Klappertopf in den Naturpark-Kommunen

Titelfoto: Gerd Kämmer

Bald werden die leuchtend-gelben Blüten auch die Straßen- und Wegränder der ersten Kommunen im Naturpark säumen.

Über das Projekt “Klappertopf” der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein und des Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein (LBV.SH) konnte das regionales Saatgut beschafft werden und wird nun in drei Naturpark-Gemeinden entlang der Straßen und Wege ausgebracht. Ein Glück hatte unser Ranger Jan-Eike Altpeter noch den guten Kontakt aus seinem Studium, sodass eine Kooperation zwischen den Projektbeteiligten und dem Naturpark Westensee unkompliziert aufgebaut werden konnte.

Tatkräftige Unterstützung erfährt unser Ranger in den Gemeinden durch Johann Brunkhorst und Holger Wiesner (Gem. Blumenthal), Frauke Symanowski (Gem. Bordesholm) sowie Wulf Klüver (Gem. Mühbrook).

Aussaat in der Gemeinde Blumenthal.

Frisch ausgesät im Dezember ’22.

Aussaat mit dem TBH Bordesholm

Fotos: Altpeter / NWOE; F. Symanowski

Der Namensgeber des Projekts, der „Klappertopf“, mit dem wissenschaftlichen Namen „Rhinanthus“, dient in dem mit rund 1,5 Millionen Euro vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) geförderten Projekt als Mittel zum Zweck. Die heimische Wildpflanze hat die besondere Eigenschaft, Gräser unterirdisch an der Wurzel anzuzapfen und ihnen Nährstoffe zu rauben. Dadurch wird der oberirdische Grasbewuchs lückiger und der Weg für viele andere Wildpflanzen ist geebnet. Das sichert den Bestand bereits vorhandener seltener Pflanzen und schafft Platz für weitere Arten – der Beginn eines bunt-gesäumten Straßennetzes im Land zwischen den Meeren. Schleswig-Holsteins.

“Die korrekte Pflege ist besonders mit Blick auf das Folgejahr entscheident.” betont Jan-Eike Altpeter. “Da der Klappertopf als einjährige Pflanze jedes Frühjahr neu keimen muss und die Samen im Boden nicht lange überdauern, darf die Staßenrandpflege erst nach der Samenreife durchgeführt werden.” Für die Kommunen heißt das: “Mähen erst am Juli/August.” freut sich Gemeindearbeiter Holger Wiesner aus Blumenthal.

Süßer Nektar for free oder besser noch: Drive-In für Hummeln. Projektleiter Dr. Björn Schulz von der Stiftung Naturschutz berichtet über das riesige Projekt-Potenzial: “Genaue Zahlen haben wir nicht, aber Experten schätzen, dass die Straßenbegleitgrünflächen in etwa so viel Fläche einnehmen, wie alle Naturschutzgebiete in Schleswig-Holstein zusammen. Das ist ein gigantisches Potenzial. Und ein wichtiger Schritt gegen das Insektensterben.” Und das liegt auch ganz im Sinne des Naturparks!

Mehr Infos finden Sie in der Pressemeldung zum Projekt.