Agroforst: Streuobstwiese mit Blüh- und Mahdfläche

Foto: Sechsfleck-Widderchen (D. Jansen)

Auf einer ehemaligen Auskiesungsfläche südlich von Langwedel entsteht eine artenreiche Blühwiese aus verschiedenen Wildkräutern und -gräsern sowie verschiedenen Obstbäumen.


Profitieren sollen davon in erster Linie unsere heimischen Bestäuber und weitere Insektenarten, deren Lebensräume aufgrund der landschaftlichen Strukturarmut und dem Einsatz von Pestiziden und Herbiziden immer weiter eingeschränkt werden.
– Als wesentlicher Bestandteil der Nahrungskette sowie mit ihren Bestäubungsleistungen sind Insekten für eine Vielzahl weiterer Arten von großer Bedeutung und eine wichtige Voraussetzung auch des menschlichen Lebens.

Neben diesen indirekten Vorteile für den Menschen bietet die Blühfläche bereits jetzt die Möglichkeiten zum Erkunden heimischer Flora und Fauna, denn im Rahmen des Projekts BlütenMeer 2020 wurde von der Stiftung Naturschutz schon 2018 eine Saatgutmischung heimischer Kräuter und Gräser ausgebracht. Einige seltene Arten wurden bereits gesichtet wie eine Flächenbegehung seitens der Kieler Universität bestätigte.

Im November 2019 wurden 80 Obstbäume verschiedner alter Sorten (Apfel, Birne, Zwetsche, Quitte, Mirabelle und Kirsche) als Hochstämme gepflanzt, die einerseits den Blühsaspekt im Fühjahr steigern sowie andererseits die Bevölkerung vor Ort in einigen Jahren mit heimischen Früchten versorgen soll. Der Landwirt greift hier die traditionelle Idee der Allmende-Flächen auf, die von der Gemeinschaft zusammen genutzt werden. Auf diese Weise steht das Obst jedem Interessierten zur Selbstversorgung zur Verfügung. Es wurden speziell standortangepasste und alte Obstsorten ausgewählt und von der Baumschule Ceban aus Sörup fachgerecht gepflanzt.

Die Bilder zeigen einige Eindrücke der Pflanzung auf dem ehemaligen Kiesabbaugelände.

Der Boden ist durch schweres Gerät stark verdichtet, sodass vereinzelt Staunässe auftritt. Ebenso muss die Windanfälligkeit der einzelnen Bäume berücksichtigt werden. Durch die Sortenvielfalt und die damit verbundenen unterschiedlichen Eigenschaften hinsichtlich Widerstandskraft gegenüber den Umwelteinflüssen war es dennoch möglich, jeden Baum an einen geeigneten Standort zu setzen.

Das Wurzelwerk der Bäume wird den Boden punktuell auflockern, sodass die Stauschicht mit der Zeit durchbrochen werden kann. Der Boden soll dadurch insgesamt besser durchlüftet und die Wasseraufnahmekapazität erhöht werden.

Wappen MELUND
Das Projekt wurde aus Landesmitteln gefördert.