Pflanzung heimischer Gehölze

(Titelbild: Gorlicki 2021)

Die Folgen des Klimawandels sieht man bereits sehr häufig in den Baumbeständen – auch in den trockeneren und exponierten Bereichen des Naturparks. Denn die Trockenheit der vergangenen Jahre steigert die Anfälligkeit von Bäumen und Sträuchern gegenüber zunehmenden Windereignissen, Krankheiten und Parasitenbefall – der derzeitige Regen kommt für viele zu spät.
Aber gerade unsere heimischen Gehölze sind in vielfacher Hinsicht extrem wertvoll und wichtig für uns und unsere Umwelt. Durch die Prozesse ihrer Fotosynthese haben wir ausreichend Sauerstoff für unsere Atmung zur Verfügung.
Sie binden Stoffe und klimawirksame Gase wie z.B. CO2 und können sie auf diese Weise schon für Jahrhunderte der Atmosphäre entziehen. Durch das Zersetzen des abgestorbenen Pflanzenmaterials und die Einarbeitung in den Boden durch große, kleine und kleinste Lebewesen kann sich der Zeitraum der Stoffbindung ggf. um Jahrtausende verlängern.
Die Gehölze wirken sich positiv auf den Wasserhaushalt vor Ort aus, da die Wasserspeicherkapazität lokal erhöht wird. Die Evapotranspiration der Pflanzen hat mildernde Effekte auf die Umgebungstemperatur und kühlt im Sommer. Sie schützen vor Wind (vermindern Winderosion von fruchtbarem Boden) und im Winter ist der Boden weniger der kalten Witterung ausgesetzt, denn Stämme und heruntergefallene Laubstreu schützt die fruchtbare Humusauflage und das wertvolle Bodeninnenleben vor Frösten.

Neben dem Klimaschutz und dem Bodenschutz unterstützt die Vielfalt unserer heimischen Hölzer entscheidend die Biodiversität, da sie wichtige Lebensräume, Nahrungsquellen und Rückzugsbereiche für eine Vielzahl weiterer Tier- und Pflanzenarten darstellen:
Je größer die Artenvielfalt heimischer Gehölze ist, umso mehr profitieren unterschiedliche Säuger, Vögel, Insekten und weitere Arten davon.
Das Risiko für Schäden durch bestimmte Baumkrankheiten wird so ebenfalls reduziert.

Entsprechende Pflanzungen fördern die Biodiversität in mehrfacher Art und Weise:

  • Individuenanzahl einzelner Arten
  • Anzahl unterschiedlicher Arten
  • Genetische Vielfalt
  • Verschiedene kleine Ökosysteme und Ökotone

Wir freuen uns dementsprechend sehr, dass den Mitgliedern des Naturpark Westensee – Obere Eider e.V. 2021 Landesmittel für heimische Gehölze zur Verfügung stehen!

Auch die Blütenstände von Nicht-Obstbäumen wie Weiden und Linden sind sehr wertvoll für viele Insekten.
Es geht immer darum, ein möglichst breites Angebot zu schaffen, das über das Jahr verteilt Nahrung und Lebensraum bietet.

Der Förderumfang umfasste Bäume, Verbissschutz, evtl. Holzpfähle und Kokosgarn zum Anbinden sowie die Anlieferung. Geliefert wurde im November 2021.
In sieben Naturparkgemeinden wurden insgesamt über 100 verschiedene Gehölze gepflanzt.

Bilder der gepflanzten Bäume:

Wappen MELUND