Brombeeren – stachelige Sträucher

Momentan sind überall Brombeeren zu sehen. Ob im Wald, am Wegrand oder an Straßenrändern wer sich umschaut, wird sie finden. Es lohnt sich also beim Spaziergang eine Dose dabei zu haben, um die kleinen Vitaminbomben zu pflücken. Dabei sollten Sie die Brombeeren erst ab Kniehöhe zu pflücken und nie mehr als 1/3 des Bestandes abernten.  Aber Achtung, die Triebe sind stachelig! Von Juli bis September reifen die Früchte und können kontinuierlich gepflückt werden. Das liegt an der versetzten Blütezeit der einzelnen Ranken. Ob die Früchte reif sind, erkennen Sie daran, dass sie sich mit sanftem Druck ablösen.

Botanik

Botanisch gesehen sind Brombeeren keine Beeren, sondern Sammelsteinfrüchte. Denn die Samen sind von einer verholzten Hülle umgeben, wie bei Kirschen. In einer Brombeere sind mehrere Steinfrüchte zusammengelagert. Auch bei den Stacheln täuscht uns unser alltäglicher Sprachgebrauch. Bei Rosengewächsen, zu denen die Brombeeren gehören, sprechen wir häufig von Dornen. Doch botanisch gesehen handelt es sich um Stacheln. Das erkennt man daran, dass sie einfach abstreifbar sind. Stacheln sind Emergenzen, sie sind also zugespitzte Auswüchse. Dornen hingegen sind umgewandelte Pflanzenteile wie Blätter oder Nebenachsen.

Ökologie

In Schleswig-Holstein sind 109 Brombeerarten vertreten. Wir gehören zu den brombeerreichsten Gebieten Deutschlands. Welche Rolle spielen Brombeeren eigentlich für unsere Ökosysteme? Oft wird die Brombeere als wucherndes Gestrüpp abgetan. Genau hingeschaut ist einiges los in den Sträuchern. Für Vögel, Mäuse und Igel ist der dornige Strauch ideal zum Nisten und als Schutz vor Räubern. Auch für die seltene Haselmaus bieten die dichten Sträucher einen idealen Unterschlupf. In der Hitze bietet die Brombeere auch Schnecken und Kröten Schatten unter den Blättern.  An dem Blütennektar erfreuen sich zahlreiche Insekten. Reifen die Früchte, sind sie Futter für Säugetiere und Vögel. Junge Triebe werden auch gerne von Rehen und Hasen gefressen.

Farbe aus Brombeeren herstellen

Abseits der klassischen Verwendung in Marmelade und co eignen sich Brombeeren auch bestens zum Malen. Die Naturfarbe können Sie kinderleicht herstellen, ganz ohne künstliche Zusatzstoffe. Einfach die Beeren zerstoßen und mit Wasser bedeckt aufkochen, dann die Kerne aussieben und den Saft mit Speisestärke aufkochen – Fertig ist die Naturfarbe.