Klimaschonend Mähen: Die Rückkehr der Sense

Im Herbst 2022 wurde eine Blühfläche des Naturparks zum ersten mal mit einer Sense gemäht. Die im Rahmen des Projekts “BlütenReich Achterwehr” angelegte Wiese “Am Hundeplatz” in Schönwohld umfasst eine Fläche von ca. 240 m² und ist gemäß des Pflegekonzepts zweimal im Jahr zu mähen.

Blühfläche “Am Hundeplatz” vor der “Mahd” im Herbst 2022

Das Mähen mit der Sense bietet verschiedene Vorteile gegenüber Motorsense & Co. Es ist ökologisch, besonders auf kleineren Flächen effektiv und vor allem leise. Der ganze Körper wird beim Mähen schonend bewegt. Gegenüber Mähwerkzeugen mit Motorantrieb ist während des Sensens ein entspanntes Naturerleben möglich.

Untersuchungen der Stadt Zürich haben ergeben, dass im Mittel die Kosten für den Pflegeaufwand auf verschiedenen Wiesenarten bei einer Sense um rund 15 % niedriger liegen als bei einer Motorsense. Berücksichtigt man noch Lärm, Luftemission und Gesundheitsgefährdungen, ist die Wahl der Sense noch naheliegender (2).

Die Sense im Einsatz

Um die vielfältige Tier- und Pflanzengesellschaft möglichst zu schonen, kommt der richtigen Wahl der Pflegemethode eine entscheidende Bedeutung zu. So hat die Stadt Zürich in Ihren Empfehlungen zu Pflegeverfahren für extensive Wiesen die Sense an erste Stelle gesetzt. Außerdem wird geraten das Schnittgut 2-3 Tage liegen zu lassen. Die Tiere haben dann mehr Zeit in die benachbarte Vegetation oder in den Boden zu wandern. Auch sollte in den kühleren Morgenstunden gemäht werden, da viele Kleintiere sind zu dieser Zeit noch inaktiv sind und sich z. B. in Löchern oder Hecken aufhalten (2).

Wiesenfläche mit Schnittgut nach der Mahd.

Wer nun Lust hat sich weiter mit dem Sensen zu beschäftigen oder seine Kenntnisse vertiefen möchte, kann die unten aufgeführten Quellen heranziehen oder sich z. B. direkt über die Homepage des Deutschen Sensenvereins (https://www.sensenverein.de/die-renaissance-der-sense.html) oder des Nabu (https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/balkon-und-garten/pflege/boden/13988.html) schlau machen. Beide Vereine bieten auch Kurse zum Erlernen des Sensenhandwerks an.

Quellennachweis:

(1) Die Renaissance der Sense – Sensenverein Deutschland, Bregenzer Straße 27, 88239 Wangen (https://www.sensenverein.de/die-renaissance-der-sense.html)

(2) Stadt Zürich: Pflegeverfahren, Ein Leitfaden zur Erhaltung und Aufwertung wertvoller Naturflächen, Zürich 2010

(3) Nabu: Locker und mit Schwung: Mähen mit der Sense (https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/balkon-und-garten/pflege/boden/13988.html)

Beitrag erstellt von: Jürgen Fischbach, Referent für Klimaschutzbildung beim Naturpark Westensee Obere Eider e.V. in Felde.

Gender-Hinweis

Zur besseren Lesbarkeit wird in diesem Artikel das generische Maskulinum verwendet. Die in dieser Arbeit verwendeten Personenbezeichnungen beziehen sich – sofern nicht anders kenntlich gemacht – auf alle Geschlechter.