Die biologische Vielfalt nimmt stetig ab. Diese Entwicklung lässt sich weltweit beobachten. Ganz besonders gefährdet sind die Insekten, denn hier geht nicht nur die Artenvielfalt, sondern auch die Insektenanzahl stark zurück.

Ein entscheidender Grund für den Verlust der Biodiversität ist der Verlust von Lebensräumen unter anderem durch beispielsweise Flächenversiegelung und Bebauung oder durch Flurbereinigungen. Bei der Flurbereinigung werden zwecks Zusammenlegung von Flächen für die vereinfachte landwirtschaftliche Nutzung Strukturen wie Knicks, Einzelbäume und Tümpel entfernt. Auch der großräumige Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln erhöht den Schadstoffeintrag in die Böden und Gewässer. Eine nicht nachhaltige Nutzung der Flächen durch mangelnde Fruchtwechsel entziehen dem Boden wichtige Nährstoffe für Pflanzen, die die Nahrungsgrundlage für viele weitere Lebewesen bilden. Auch die fortschreitenden Folgen des Klimawandels wie beispielsweise Hitze und Trockenheit sind für viele Lebewesen spürbar.

Kräuterweide Ostenfeld

Durch das Projekt „Kräuterweide Ostenfeld“ werden den Insekten und anderen Tieren viele Lebensräume mit verschiedenen Nist- und Versteckmöglichkeiten und einem größeren Nahrungsspektrum geboten. Auf dem Gelände der Firma P-Labor in Ostenfeld wurde eine Kräuterweide mit regionalem Saatgut angelegt. Auf dieser Fläche sollen heimische Kräuter, Wildblumen und Gräser wachsen, die vermehrt Insekten aber auch größeren Tieren wie Hasen, Igeln und Mäusen eine neue Heimat geben sollen. Es wurden unter anderem Gänseblümchen, Kleiner Wiesenknopf, Goldhafer und Wiesen-Schwingel gepflanzt. Die Fläche wird extensiv durch Pferde beweidet, die von den gesunden und verträglichen Kräutern profitieren. Wir sind ganz gespannt wie sich die Fläche nach der Ansaat nun entwickeln wird.

Neben der Blühwiese wird das Lebensraum- und Nisthilfenangebot noch durch einen Sand-Stein-Haufen, eine Totholzhecke und mehrere Vogelnist- und Fledermauskästen ergänzt. Zwei anschaulich gestaltete Schautafeln informieren über die verschiedenen Strukturen.

Das Projekt wurde 2022 abgeschlossen.

Das Projekt wurde gefördert durch das Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur des Landes Schleswig-Holstein und durch den Naturpark Westensee – Obere Eider e.V.

Bildquellen: Bild 1: Maren Clausen (DVL); Bilder 2-4: Jan-Eike Altpeter (NWOE)