Die Lokale Aktion Naturpark Westensee – Obere Eider arbeitet aktiv für den Biologischen Klimaschutz. Im Großen Moor bei Dätgen laufen zurzeit auf 20 ha Bauarbeiten zur Wiedervernässung des entwässerten und teilweise abgetorften Hochmoores. Hier werden mit speziellen Moorbaggern und einem innovativen Folienschlitzverfahren Wälle rund um das Gebiet angelegt und Entwässerungsgräben verschlossen. Dadurch wird künftig das Wasser auf den Flächen gehalten und das Moor kann sich wieder natürlich entwickeln.

Vor den Vernässungsmaßnahmen haben die genutzten und zum Teil brachliegenden 20 ha der aktuellen Baustelle ca. 300 bis 400 Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr ausgestoßen. Sind die Flächen erst wieder richtig nass, wird nicht nur der Ausstoß klimaschädlicher Gase verringert, es wird sogar Kohlenstoff im Moorkörper gebunden. Kalkuliert ist eine Bindung von bis zu 100 Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr, wenn die Torfmoose sich wieder angesiedelt haben und das Moor wachsen lassen.

Neben der positiven Klimawirkung entsteht aber auch wertvoller Lebensraum. Diverse Tiere und Pflanzen, die auf Hochmoore spezialisiert sind, finden hier ein neues Zuhause. Da diese Lebensräume in unserer Landschaft bereits vielfach verloren gegangen sind, wird hier durch Klimaschutzmaßnahmen auch ein großer Beitrag zum Erhalt und zur Förderung der Biologischen Vielfalt erreicht.

Im Großen Moor bei Dätgen wurden nach dem Ende des industriellen Torfabbau 2007 noch bis 2010 der gelagerte Torf abgeräumt, einige Entwässerungsgräben verfüllt und ein durch Dämme gekammerter Flachsee geschaffen. Bereits 2012 wurden von den Looper Jägern erste Vernässungsmaßnahmen durchgeführt. Die anschließende Vernässungsplanung für das gesamte, 400 ha große Moor wurde modular erstellt. Somit konnten schon 2014 bis 2016 vom Naturpark Westensee – Obere Eider in Kooperation mit der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein über 80 ha des Moores vernässt werden. Dazu kommen die jetzt umgesetzten 20 ha. Sowohl damals als auch heute stellen neben Gemeinden, Stiftungen und Vereinen auch zahlreiche Privatpersonen ihre Flächen für die Vernässung zur Verfügung.

Ansprechpartner für weitere Informationen:
Marius Stapelfeldt
0151 – 74361172
stapelfeldt@nwoe.de

Die Maßnahme wird gefördert aus Mitteln des Fonds für Moorschutz und Biologischen Klimaschutz der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein.