Die Entdeckertouren zum Grünen Klassenzimmer unweit des Gutes Emkendorf wurden dieses Jahr im April mit den Kindern der Grundschule des Amtes Achterwehr in Strohbrück und ihrer Außenstelle in Melsdorf gestartet. Von den noch etwas kühleren Temperaturen ließen sich die Schülerinnen der 1. bis 4. Klassenstufe keineswegs abschrecken und waren mit Begeisterung auch bei einer Erdbohrung im Grünen Klassenzimmer am Werk.
Startpunkt der Wanderung war eine große alte Eiche im Waldgebiet Hopfenkrug, die mit ihren vielen Totholzästen, Spalten und Höhlen für zahlreiche Tiere ein zu Hause – den “Lebensraum Baum” – bietet.
Während der Wanderung sammelten und betrachteten die Kinder ihre Enteckungen in Becherlupen. Mit Bestimmungstafeln und der Unterstützung der Naturparkmitarbeiter konnten die meisten ihrer Schätze identifiziert werden. Manchmal entstand am Ende auch ein kleines Kunstwerk aus der Sammlung.
An besonders interessanten Orten wurde ein kurzer Stop eingelegt und die Naturparkmitarbeiter kamen mit den Kindern über die unterschiedlichsten Themen der Waldlebensräume ins Gespräch.
So wurde die Landschaftsentwicklung, das Klima und die Eiszeit mit einem genaueren Blick auf die Hügelkette der Endmoräne Westensee begreifbar. Mit Fernrohren des Naturparks hielten die Kinder Ausschau nach einem großen Findling, den der Gletscher der letzten Eiszeit in einiger Entfernung am Fuße der Endmoräne abgelagert hat. In einer kleinen Sandkiste durfte “Gletscher” gespielt werden. Jedes Kind konnte mit der Hand seine eigene kleine “Endmoräne” aufschieben.
Besonders spannend war das Lauschen nach Vogelstimmen bei dem alle Kinder mucksmäuschen still waren. Naturparkranger Jan-Eike Altpeter konnte anhand der Ruflaute und Gesänge sogar einige Vögel erkennen und berichtete von den Besonderheiten dieser Vogelarten.
An einer Waldquelle wurde der besondere Lebensraum für bestimmte Tierarten und die Bedeutung eines Quellbereichs in seiner Kühlfunktion für das Klima erlebbar.
Im Grünen Klassenzimmer angekommen, durften die Schülerinnen sich erstmal ausruhen und sich um ihre mitgebrachte Verpflegung kümmern.
Frisch gestärkt ging es in kleineren Gruppen zum Baumfühlspiel, dem Basteln von Waldbildern und Bilderrahmen und zur Suche nach dem Gletscherand mit einer Handbohrung.
Unmittelbares “Begreifen” von Natur ist für Kinder spannend und die Quelle der Motivation mehr darüber zu erfahren, um so allmählich zu verstehen, wie Ökosysteme funktionieren und welche Bedeutung sie für uns Menschen haben.
Wir würden uns freuen mit diesem Beitrag bei weiteren Schulen die Lust auf Entdeckertouren zum Grünen Klassenzimmer geweckt zu haben.
Jürgen Fischbach, Referent für Klimaschutzbildung beim Naturpark Westensee Obere Eider e.V.
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