Es wird ruhig und wieder laut im Großen Moor bei Dätgen
Ruhig wird es, weil die ratternden Bagger das Moor wieder verlassen. Die wurden von der Lokalen Aktion Naturpark Westensee – Obere Eider beauftragt, um das Moor zu renaturieren. Durch den Torfabbau, der hier noch bis 2007 aktiv war, ist das Moor stark gestört. Damit sich das Moor wieder natürlich entwickeln kann, bauen wir Dämme und verschließen Gräben. So bleibt das Wasser wieder im Moor, es entsteht Lebensraum für viele gefährdete Tier- und Pflanzenarten und das Moor speichert wieder Kohlenstoff aus der Atmosphäre.
Laut wird es wieder, weil pünktlich zum Abzug der Bagger die Kiebitze aus ihrem Winterurlaub zurückgekommen und ihr markanter Ruf „Kiju-wiit, Kiju-wiit“ weit hörbar ist. Heute sind die knapp 150 Hektar renaturierte Fläche im Großen Moor auch einer der wichtigsten Kranichrastplätze in SH und beherbergen eine stabile Kreuzotterpopulation. Das zeigt: Die Arbeit lohnt sich!


Wusstet ihr, dass es auch bei uns „fleischfressende Pflanzen“ gibt? Der in Schleswig-Holstein vom Aussterben bedrohte Mittlere Sonnentau (Drosera intermedia) liebt die offenen Torfflächen, die bei der Renaturierung entstehen und kommt im Großen Moor schon zahlreich vor. Hier ist ihm eine Schwarze Heidelibelle in die Falle gegangen.
Aktuell ist das Betreten des Großen Moores bei Dätgen für die Öffentlichkeit noch nicht erlaubt. Zum Schutz von Arten, die sensibel auf Störungen reagieren und weil es noch keine feste Wegeführung gibt.
Die Renaturierung wird aus Mitteln des Fonds für Moorschutz und Biologischen Klimaschutz der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein gefördert.

